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Dateien dienen zum Speichern von Daten. Verzeichnisse gruppieren die Dateien in einer baumartigen Struktur. Ein Baum besitzt (falls er nicht gefällt wurde) eine Wurzel, also ist der Ursprung aller Verzeichnisse das Wurzelverzeichnis »/« (meist wird die Bezeichnung Root-Verzeichnis [root (engl.) = Wurzel] verwendet). Mit
wechseln Sie in das Wurzelverzeichnis cd - change directory, wo ein Listing (ls - list) auf den meisten Systemen die folgende Ausgabe liefern sollte:
Möchten Sie zurück in Ihr Heimatverzeichnis (»/home/Benutzer«) wechseln, genügt die Eingabe von:
Das Kommando cd wertet im Falle fehlender Argumente (oft wird auch von Optionen gesprochen) die Shell-Variable »HOME« aus, die den Pfad zum entsprechenden Verzeichnis enthält. Den Inhalt einer Shell-Variable können Sie sich mittels des Aufrufes
zu Gemüte führen. Das $-Zeichen vor dem Variablennamen besagt, dass der Inhalt der Variablen gemeint ist; vergessen Sie dieses, würde »echo« nur den Variablennamen selbst auf die Ausgabe schreiben. Weitere wichtige Shell-Variablen seien an dieser Stelle kurz erwähnt: DISPLAY Name des Displays der Standardausgabe HOSTNAME Name des Rechners MANPATH Suchpfade für Manual pages PATH Suchpfade für Programme SHELL Enthält den Namen der Shell (z.B. bash) USER Benutzerkennung
erstellt ein neues Verzeichnis new_directory. Betrachten Sie dessen Inhalt:
so endecken Sie die beiden Einträge ».« für das Verzeichnis selbst und »..«, was auf das übergeordnete Verzeichnis verweist. Der Punkt ist hilfreich, um sich explizit auf eine Datei des aktuellen Verzeichnisses beziehen zu können, ohne den kompletten Pfad, beginnend in der Wurzel, angeben zu müssen. Durch Angabe des Punktes werden die üblichen Regeln zur Lokalisierung einer Datei außer Kraft gesetzt. Möchten Sie schließlich das Verzeichnis wieder löschen, so trommeln Sie
auf die Tastatur und vermisst beim nächsten Listing das Verzeichnis, sofern dieses leer war! Das zum Löschen von Dateien gedachte Kommando rm - remove kann auch auf Verzeichnisse angewendet werden:
Mit der Option »-r« (für rekursiv) entfernt »rm« auch alle Unterverzeichnisse und letztlich das Verzeichnis selbst. Gehen Sie behutsam mit diesem Kommando um - was in Linux einmal gelöscht wurde, ist ein für alle Male verloren (das stimmt so nicht ganz, aber das Vorgehen zum Retten von Daten ist mehr als komplex)!
Ist Ihnen der Namen des aktuellen Verzeichnisses entfallen, so hilft
(print working directory), das den Bezeichner (mit Pfad) wiedergibt.
Wenden wir uns nun den Dateien zu. Wie das Löschen funktioniert, haben Sie schon kennen gelernt: mit dem Kommando rm. Zum Erstellen neuer Dateien gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Einfachste ist
das eine leere Datei anlegt, sofern der Dateiname noch nicht im aktuellen Verzeichnis existierte. Gab es sie bereits, ändert »touch« ihr letztes Änderungs- und Zugriffsdatum (und das ist die wahre Berufung des Kommandos;-); der Grund hierfür wird uns im Zusammenhang mit make klar werden.
Ausgaben von Kommandos lassen sich in eine Datei umlenken, zum Beispiel legt
eine Datei root_inhalt mit folgendem Inhalt an:
Eine eventuell existierende Datei root_inhalt wird dabei rigoros überschrieben (später werden wir auch die Umleitung der Eingaben für ein Kommando kennen lernen).
Den Inhalt einer solchen Datei schauen Sie sich am besten mit einem so genannten Pager an:
oder mit
Pager haben gegenüber Editoren (diese behandeln wir später) den Vorteil, dass sie das versehentliche Ändern des Dateiinhalt ausschließen. Ob Sie more oder less bevorzugen, ist Geschmackssache; beide Pager unterscheiden sich nur geringfügig in der Bedienung (beide beenden Sie durch [Q]).
Bei sehr langen Dateien sind häufig nur die ersten/letzten Zeilen von Interesse (z.B. werden in »/var/log/messages« alle Systemmeldungen protokolliert, wobei der Grund für ein ungewöhnliches Systemverhalten sicher am Ende der Datei zu finden sein wird).
zeigt die ersten (Voreinstellung 10) Zeilen der Datei »Dateiname« an,
dagegen die letzten (10) Zeilen.
Für das Betrachten kurzer Dateien (deren gesamter Inhalt auf einer Bildschirmseite darstellbar ist) eignet sich auch folgendes Kommando:
cat schreibt in diesem Beispiel den Inhalt der Passwortdatei auf die Standardausgabe.
Es soll nützlich sein, Dateien unter Umständen kopieren zu können. Auch an ein solches Kommando haben die UNIX-Götter gedacht:
»Quelle« und »Ziel« sind nun zwei Dateien mit identischem Inhalt. Eine andere Möglichkeit zum Kopieren bietet die Umleitung von Ausgaben:
Der Unterschied in der Verwendung der Kommandos cp und »cat« besteht im Erhalt der Zugriffsrechte der Datei bei ersterem Kommando, während im Falle von »cat« die Zieldatei die durch umask voreingestellten Rechte erhält. Aber warum sollten Sie Dateien mit gleichem Inhalt mehrfach speichern? Häufigster Grund hierfür wird doch nur der Zugriff auf dieselbe Datei aus verschiedenen Verzeichnissen heraus sein. Jedoch wird hiermit Speicherplatz verschwendet. Abhilfe schaffen hier so genannte Links, also Verweise auf Dateien/Verzeichnisse.
In der ersten Zeile wird ein so genannter statischer (fester, harter) Link angelegt. »Ziel« ist jetzt nur ein anderer Name für »Quelle«; eine Änderung von »Ziel« ändert auch den Inhalt von »Quelle«. Wird einer der Dateinamen gelöscht, kann über den anderen Namen weiter auf den Inhalt zugegriffen werden. Anders verhält sich der Link der zweiten Zeile, ein so genannter symbolischer Link. Im Unterschied zum statischen Link, wo ein neuer Verzeichniseintrag auf den Verwaltungseintrag (Inode) der Ursprungsdatei erzeugt wird, speichert der symbolische Link in einem neuen Inode den vollständigen Zugriffspfad der originalen Datei. Würde nun »Quelle« gelöscht werden, so würde »Ziel2« weiter existieren, aber ins »Nichts« (auf eine nicht mehr existierende Datei) zeigen. »Ziel2« wäre sozusagen unbrauchbar geworden. Der Vorteil symbolischer Links besteht in der Möglichkeit, sie auch über Partitionsgrenzen hinweg anwenden zu können.
Das Umbenennen bzw. Verschieben von Dateien erfolgt mit dem Kommando mv - move:
Die Datei »Quelle« erhält den neuen Namen »Ziel«, falls »Ziel« nicht existierte oder es sich um eine normale Datei handelt (dann wird der ursprüngliche Inhalt überschrieben). Ist »Ziel« ein Verzeichnis, so wird »Quelle« in dieses verschoben. Mehrere Dateien lassen sich mit »mv« gleichzeitig verschieben. Eine einzelne Datei kann in einem Schritt verschoben und umbenannt werden:
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