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Erfolgte die Konfiguration der grafischen Oberfläche nicht bereits automatisch während der Installation des Systems, so ist es wohl eine der ersten administrativen Maßnahmen, der man sich zuwendet. Wer mag schon freiwillig auf der tristen Konsole verharren? Stellt sich die Frage: Welche Administrationshilfen stehen unter Linux zur Verfügung? Die Antwort ist gar nicht so leicht in knappe Worte zu fassen, kocht doch jeder Distributor sein eigenes Süppchen und verzichtet auch gern einmal auf Beilegung der »allgemeinen« Werkzeuge. Gar noch verflixter gestaltet sich die Auswahl, da mit dem Versionswechsel von Xfree86 Version 3.3.6 auf Version 4.0 (2000) die alten Werkzeuge nicht mehr zur Konfiguration der aktuellen Server herangezogen werden können, da sie weder die abweichende Syntax der Konfigurationsdatei XF86Config beherrschen noch die erweiterten Möglichkeiten unterstützen. Warum wir uns nicht auf die neue Version beschränken? Weil noch genügend »alte« (Grafik-) Hardware kursiert und die neue Server-Architektur bewusst auf Unterstützung so manchen Urgesteins verzichtet. Wer so eine in die Jahre gekommene Platine sein Eigen nennt, der wird zwangsläufig einen Server der 3.3.6er Serie aufsetzen müssen.
Bevor Sie sich an die Konfiguration wagen, sollten Sie die Kenndaten Ihrer Hardware parat halten. Wichtig sind vor allem die horizontalen und vertikalen Frequenzbereiche Ihres Monitors, die Sie aus dessen Handbuch erfahren sollten. Manche Hersteller vermerken die Daten auch auf der Rückseite des Geräts. Einige der nachfolgend vorgestellten Konfigurationshilfen enthalten gut funktionierende Mechanismen, um die Werte automatisch zu ermitteln. Da dies allerdings nur bei neueren Modellen zuverlässig klappt und Sie die Fähigkeiten des Bildschirms auch auszunutzen gedenken, ist die manuelle Angabe der Werte der sicherste Weg. Weniger Aufwand ist bei der Maus zu treiben. Endet ihr Schwanz in einem relativ klobigen Stecker, dann handelt es sich wohl um eine serielle Maus. Die PS/2-Modelle ziert ein runder Stecker und ähnelt in seiner Form einem Telefonstecker, dann wird es eine USB-Maus sein. Ob es eine Rad-Maus ist, lässt sich ebenso leicht feststellen, wie die Anzahl der Tasten, womit wir alle relevanten Informationen beisammen hätten. Welcher Länderspezifik eine Tastatur folgt, zeigt schon ein Blick auf die Tastenbeschriftung. Nun können Sie einmal die Tasten zählen oder sich gleich 104 vormerken, womit Sie jede gängige Tastatur unter X zähmen können (auch wenn 104 nicht der wirklichen Anzahl entspricht). Für einige spezielle Modelle finden Sie in manchem Werkzeug direkte Entsprechungen. Die Grafikkarte bereitet zumeist die größten Kopfschmerzen, liegen ihr doch selten irgendwelche Informationen bei, sieht man einmal von der Karte mit den Glückwünschen der Hersteller ab, dass man sich gerade für dieses Modell entschieden hat. Aber auch ohne jegliche Dokumentation muss die Grafikkarte einige Kenndaten preisgeben. Schauen Sie sich hierzu die Ausgabe des Kommandos lspci an:
Die mit VGA compatible controller beginnende Zeile verrät, dass es sich im Beispiel um einen S3 Trio 3D/2X Chip handelt. Noch etwas gesprächiger lässt das Kommando SuperProbe die Grafikkarte erscheinen:
Tatsächlich sind nun der Ausbau an VideoRAM und die RAMDAC bekannt. Vermutlich werden Sie obige Umwege gar nicht beschreiten müssen, da bei einigermaßen gängiger Hardware die modernen Konfigurationswerkzeuge doch recht zuverlässig die Werte ermitteln. Aber wenn einmal gar nichts geht, dann starten Sie das jeweilige Werkzeug in einem Standardmodus (im Zweifelsfall den 16-Farben-Server) und stellen von Hand die korrekten Werte ein.
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