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»Jede Datei und jedes Verzeichnis ist ausgehend von der Wurzel erreichbar.« So oder so ähnlich steht es im letzten Abschnitt geschrieben... Aber wo finde ich denn nun meine zweite und dritte Festplatte wieder? Wo sind die Daten meiner Diskette? Wie navigiere ich auf der CDROM? Jedes Unix-Dateisystem ist so gestaltet, dass es die physische Struktur der Speichermedien vor dem Anwender verbirgt. Die Partition einer Festplatte beinhaltet dabei das Root-Dateisystem, also die Wurzel selbst. Alle weiteren Partitionen/Festplatten werden in die Struktur integriert, indem ein (fast) beliebiges Verzeichnis auf eine solche Partition/Festplatte verweist. Nicht nur der Zugriff auf die Partitionen von Festplatten wird über diese Technik realisiert, auch die Wechselmedien wie Diskette und CDROM gliedern sich in dieses Schema ein, ebenso kann der Zugriff auf Daten, die irgendwo im Netz liegen, so realisiert werden. Für den Anwender geschieht das alles transparent. Er bemerkt es höchstens an der Geschwindigkeit beim Zugriff auf Daten, welches Speichermedium sich tatsächlich hinter einem Verzeichnis verbirgt. Und selbst hier können Techniken des Cachings (Zwischenspeichern von Daten) den Mangel an Tempo vertuschen. Dennoch besteht die Frage: »Wenn ich meine Diskette einlege... wie kann ich nun darauf zugreifen?«. Indem eine Verbindung zwischen einem existierenden Verzeichnis und dem Gerät (Device), der das Diskettenlaufwerk repräsentiert, hergestellt wird. Und hier kommt der Begriff des Mountens ins Spiel. »Mounten« (montieren) bezeichnet den Vorgang, dass ein Gerät mit einem konkreten Verzeichniseintrag verbunden wird.
Bevor auf die Daten einer Festplatte, Diskette, ... zugegriffen werden kann, muss also die Verbindung zu einem existierenden Verzeichnis hergestellt werden. Zumindest die Partition, die das Wurzelverzeichnis enthält, wird schon während des Systemstarts vom Kernel »gemountet«. Das Betriebssystem benötigt die dortigen Programme und Bibliotheken für seine Arbeit. Wurde bei der Installation das System auf mehrere Partitionen verteilt, so werden
meist noch weitere Partitionen während des Bootvorganges in die Verzeichnisstruktur
integriert. Um welche es sich dabei handelt, steht in der Datei
Wichtig ist nur zu wissen, dass man zum Mounten von Geräten die Rechte dazu besitzen muss. Im produktiven Einsatzbereich wird dieser doch recht entscheidende Eingriff ins System einzig dem Administrator - also Root - vorbehalten sein, in weniger sicherheitskritschem Umfeld liberalisiert man die Berechtigungen dahin gehend, dass zumindest die Disketten- und CDROM-Laufwerke vom »normalen« Anwender mit gewissen Einschränkungen gemountet werden dürfen. Diskette und CDROM auf der KonsoleDieses Vorgehen funktioniert auch in den Terminals der verschiedenen Windowmanager. Der Aufruf des Mount-Kommandos erwartet folgende Syntax:
Von den möglichen Optionen interessieren uns derzeit nur der Typ des zu
mountenden Dateisystems. D.h. wir müssen Welches Gerät ist nun zu mounten? Der Zugriff auf die Hardware erfolgt
über so genannte Devices (man kann sich darunter einen Treiber vorstellen). Alle
Devices liegen im Verzeichnis Die Namensgebung bei Diskettenlaufwerken ist simpel: das erste Laufwerk
verbirgt sich hinter
CDROM-Laufwerke müssen leider etwas anders angesprochen werden, da es hier
mehrere Industriestandards gibt und jeder seinen eigenen Treiber benötigt. Hat der
Administrator das System nutzerfreundlich eingerichtet, kann meist das Device
Was jetzt noch fehlt ist das Verzeichnis, worin wir das Gerät mounten möchten. Prinzipiell kann jedes Verzeichnis - bei Wahrung der Rechte - verwendet werden. Allerdings werden Daten, die in einem solchen Verzeichnis eventuell vorhanden sind, durch einen Mountvorgang verdeckt. D.h. sie stehen nach dem Mounten bis zum Unmounten nicht zur Verfügung. Aus diesem Grund wird man sich für ein leeres Verzeichnis als Mountpunkt entscheiden. Wer ein SuSE-System vor sich hat, findet in der Wurzel die beiden (leeren)
Verzeichnisse Mit all den Erläuterungen sollten die nachfolgenden Beispiele leicht verständlich sein:
Wenn Sie einen Blick in die schon erwähnte Datei /etc/fstab werfen und dort Einträge ähnlich dieser:
vorfinden, dann ist die Eingabe der kompletten Befehlszeile nicht mehr notwendig. Außerdem ist nun das Mounten auch dem »normalen« Anwender gestattet (Eintrag »user« in den Zeilen). Es genügt nun:
Erklärung: Diskette und CDROM unter KDE und GnomeUnter KDE und - bei entsprechender Konfiguration - auch unter Gnome werden die eigentlichen Mechanismen des Mountvorganges vor dem Nutzer verborgen.
Spätestens beim Herunterfahren des Systems werden alle Geräte automatisch abgehangen. Macht sich aber ein Wechsel der Diskette oder der CDROM notwendig, so ist dies dem System mitzuteilen. Auf der Konsole
Das Kommando Unter KDE oder GnomeErfolgte das Mounten über die entsprechenden Symbole auf dem Desktop, dann löst man die Verbindung, in dem man mit der rechten Maustaste auf das Symbol klickt und im aufklappenden Menü den Eintrag »unmounten« anwählt. |
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